Computertomographie des Herzens

Verkalkungen, Veränderungen der Herzkranzgefäße sind häufig Ursache für den häufigen Herzinfarkt. Um das individuelle Risiko zu bestimmen, wird die Herzkatheteruntersuchung häufig eingesetzt. Ein medizinischer Eingriff bei dem der Katheter über eine arterielle Punktion der Leiste eingeführt wird - mit entsprechenden Risiken. Mit hochauflösenden Multislice-CT lassen sich diese Risiken vermeiden. Es führt ein Koronarkalkscreening und die Angiographie des Herzens in nur wenigen Minuten durch. Ohne Punktion der Leiste und ohne Einbringen eines Katheters.
Wer sollte sich untersuchen lassen?
Allein in Deutschland erleiden jährlich 280.000 Menschen einen Infarkt, mehr als ein Drittel der Betroffenen stirbt an den Folgen. Dabei wird die drohende Gefahr im Vorfeld häufig nicht wahrgenommen, da oft keine Beschwerden oder Hinweise für eine Herzerkrankung vorliegen. Umso wichtiger sind rechtzeitige Vorsorgeuntersuchungen.
Zur Risikogruppe gehören folgende Personen:
- Raucher
- Patienten, die bereits wegen Angina Pectoris in Behandlung sind
- Männer ab dem 40. Lebensjahr bei Vorliegen weiterer Risikofaktoren
- Frauen nach den Wechseljahren, spätestens ab dem 50. Lebensjahr
- Personen mit hohem Blutdruck
- Zuckerkranke
- Patienten mit erhöhten Cholesterinwerten
- Personen, die viel negativem Stress ausgesetzt sind
- Menschen mit familiärer Vorbelastung
Wie wird die Untersuchung durchgeführt?
Die CT-Koronarangiographie macht Gefäßverengungen, so genannte Stenosen, Verkalkungen und Weichteilplaques deutlich sichtbar. Dafür injizieren wir Ihnen über die Armvene ein gut verträgliches, jodhaltiges Kontrastmittel, das die hochauflösende 3-dimensionale Darstellung des Herzens und der Gefäße ermöglicht. Die gesamte Untersuchung findet im Liegen statt und dauert ca. 5 Minuten. Bei Menschen mit erhöhtem Herzschlag kann es allerdings nötig sein, die Herzfrequenz medikamentös herabzusenken. Sonst werden die Bilder unscharf. Aber auch das ist schmerzfrei und dauert nur wenig länger.
Wann ist eine Myokardszintigraphie in SPECT-CT Technik, Kernspintomographie (MRT), des Herzens sinnvoll?
Beide Verfahren können die Durchblutung, Funktion, Form des Herzens in Ruhe und unter Belastung darstellen. So lassen sich Infarktnarben, Wandbewegungsstörungen und Erkrankungen des Herzmuskels, aber auch im MRT Tumore diagnostizieren
Wie läuft die Untersuchung ab?
Vor Untersuchungsbeginn findet ein Vorgespräch statt, bei dem mit Ihnen der Untersuchungsablauf und der Fragebogen besprochen werden. Für die Untersuchung müssen Sie sich ungefähr 20 Minuten im Untersuchungsgerät aufhalten, wobei aber nur für ca. 10-15 Sekunden Röntgenstrahlen ausgesandt werden. Die Untersuchung findet in "Atemanhaltetechnik" statt. Für Sie bedeutet das, während der entscheidenden Untersuchungsphase im Gerät kurz die Luft anzuhalten.
Weiterhin ist es notwendig, dass ein Kontrastmittel gegeben wird. Das Kontrastmittel wird Ihnen über einen Zugang in einer Arm- oder Handrückenvene gespritzt. Sollte bei Ihnen eine Allergie bestehen oder eine Nieren- oder Schilddrüsenerkrankung, so teilen Sie uns dies bitte vor der Untersuchung mit, damit wir ggf. entsprechende Maßnahmen ergreifen können.
Da für eine möglichst gute Bildqualität ein niedriger Puls notwendig ist, wird häufig unmittelbar vor Untersuchungsbeginn ein Betablocker gespritzt. Dieses ist ein in aller Regel gut verträgliches und bewährtes Medikament zur Blutdrucksenkung und Verlangsamung der Herzfrequenz. Nur Patienten mit schwerem allergischen Asthma oder mit einer ohnehin schon sehr langsamen Herzfrequenz sollten dieses nicht erhalten. Wenn Sie zu einer dieser beiden Patientengruppen gehören, besprechen Sie das bitte vor der Untersuchung.
Wissenswertes über die Strahlenexposition der CT-Koronarangiographie
Wie auch bei der Herzkatheteruntersuchung werden für die CT-Koronarangiographie Röntgenstrahlen eingesetzt. Die Strahlendosis variiert je nach Fragestellung. Bei der CT-Koronarangiographie liegt die Strahlendosis zwischen 5-8 mSv. Damit liegt die Strahlung etwas höher als jene, der jeder Mensch Jahr für Jahr aus der Umwelt ausgesetzt ist. Diese setzt sich im Wesentlichen aus der natürlichen Hintergrundstrahlung sowie aus Strahlung durch Baustoffe zusammen und beträgt im Durchschnitt ungefähr 2,5 mSv pro Jahr. Im Einzelfall - z.B. bei Flugreisen - kann sie auch deutlich höher liegen.