Informationen zur CT-gesteuerten Schmerztherapie
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
hier möchten wir Ihnen noch einige Hinweise für unsere Zusammenarbeit bei der Schmerztherapie geben:
Die gewünschte Therapiemaßnahme sollte so konkret wie möglich angefordert werden oder im interkollegialen Gespräch festgelegt werden. Die Führung des Therapieregimes als ganzes bleibt immer beim zuweisenden Arzt!
Bei periradikulären Injektionen oder epiduralen Injektionen sollte, wenn möglich, angegeben werden, welche Wurzeln erreicht werden sollen. Den geeigneten Zugangsweg wählen wir dann entsprechend.
In der Regel therapieren wir mit Volon® A (10–40mg) und Naropin 2% oder 7,5% intraartikulär. Bei rezidivierendem Facettenschmerzsyndrom mit nachgewiesenem Ansprechen auf die Injektion von Lokalanästhetica können wir auch eine Denervierung der Facettengelenkkapseln mit 96%igem Alkohol anbieten, wobei aber sicher eine Denervierung über die Verödung des Ramus dorsalis mit anderen Methoden besser ist.
In Gelenken verwenden wir häufig auch die Fettsuspension Lipotalon als Kortikoid. Wir können auch Hyalart (Hyaluronsäure) durch die CT-Bildkontrolle exakt intraartikulär platzieren.
Wir können neben den oben ausführlich geschilderten Maßnahmen auch Stellatumblockaden und lumbale Grenzstrangblockaden durchführen.
Die Patienten sollten zur Schmerztherapie immer in Begleitung kommen bzw. nicht direkt danach selbst ein Fahrzeug lenken müssen, da passagere Paresen auftreten können. Wir führen bei der Erstmaßnahme ein Aufklärungsgespräch. Nach der Maßnahme wird der Patient bei uns eine halbe Stunde nachbeobachtet. Jeder Patient sollte also insgesamt ca. eine Stunde einplanen.
Falls Ihrerseits eine Therapieserie gewünscht ist, bitten wir um eine entsprechende Mitteilung, z.B. auf der Überweisung. Für den Fall eines fehlenden Ansprechens der Maßnahme(n) variieren wir gegebenenfalls das Procedere oder beenden die Therapieserie bzw. nehmen mit Ihnen zur Besprechung des weiteren Procedere Kontakt auf. Für jedes Feedback Ihrerseits und für genaue Absprachen hinsichtlich ihrer individuellen Therapiewünsche sind wird sehr dankbar und offen!
Es sollten aktuelle Schnittbilder des zu therapierenden Bereiches vorliegen.
Die Gerinnung muss intakt sein. ASS allein als Medikation kann toleriert werden, andere Antikoagulantien bzw. Kombinationen in der Regel nicht. Bei Kumarin-Therapie muss der aktuelle INR<1,4 sein bzw. der Quick >60%. Grundlage unseres Vorgehens ist die AWMF online Leitlinie Rückenmarksnahe Regionalanästhesien und Thrombembolieprophylaxe/Antikoagulation.
Bei Diabetikern ist es wünschenswert, dass Sie Ihren Patienten schon im Vorfeld auf einen möglichen Zuckeranstieg durch die Kortikoide hinweisen. Hilfreich ist es, wenn schon im Vorhinein mit Ihm das Kontrollregime des Zuckers und gegebenenfalls notwendige Medikamenten-Adaptionen besprochen sind. Bei labilem Diabetes und mangelnder Compliance besteht eine Kontraindikation.
Eine Spondylodiscitis und eine floride Arthritis betrachten wir wegen der recht hohen Infektionsgefahr als Kontraindikation für die ambulante lokale CT-gesteuerte Schmerztherapie.